Edy Kamm nicht zu schlagen
28.05.2014 ·
Beim zweiten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy gab es an der Vorherrschaft von Edy Kamm nichts zu rütteln. Wie schon in Hockenheim siegte der Eidgenosse mit seinem ex-DTM Audi A4 vor Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR). Rang drei ging jeweils an Christian Franck (Porsche 997 GT3 Cup) und Josef Klüber (Mercedes SLS AMG GT3).
Edy Kamm machte in der Magdeburger Börde da weiter, wo er in Hockenheim aufgehört hatte. Er siegte und das recht souverän. Allerdings sah der Audi-Pilot nach dem ersten Rennen überhaupt nicht wie ein Sieger aus. Gleich nachdem er den Audi im Parc fermé abgestellt hatte, flog die Tür auf und der Eidgenosse rannte käseweiß im Gesicht in Richtung Leitplanke. „Ich hatte im Auto starke Benzindämpfe, die beim Tanken entstanden sind. Ich hatte mich auch sonst nicht so gut gefühlt“, erklärte der Doppelsieger den kurzen Spurt nach Rennende. Dafür machte Kamm aber seine Sache richtig gut. Im ersten Zeittraining ließ er es noch gewohnt ruhig angehen und begnügte sich mit der dritten Startposition hinter Ulrich Becker und Peter Mamerow im Porsche 996 GT3 RSR. Gleich beim Start setzte sich der Schweizer hinter Becker, der die Führung bis zur dritten Runde halten konnte. Dann ging Edy Kamm vorbei und fuhr auf und davon. Mit 9,4 Sekunden Vorsprung sah der Audi schließlich das schwarz-weiß karierte Tuch. Das zweite Rennen am Sonntagmorgen nahm Kamm diesmal von der Pole auf. Nur in den ersten Runden setzte sich Becker in den Windschatten, dann zog der ehemalige DTM-Audi wieder in gewohnter Weise davon. Auf knapp über 58 Sekunden baute Kamm den Abstand auf den zweitplatzierten Porsche von Ulrich Becker aus. „Heute fühlte ich mich viel wohler. Ich bin heute wieder auf Pirelli gefahren. Das war die bessere Wahl. Mit den Pirelli kannst du das Auto richtig in die Kurven schmeißen. Das Rennen heute verlief dann ohne Probleme“, freute sich Kamm über den vierten Saisonerfolg.
Ulrich Becker zeigte sich mit seinen beiden zweiten Plätzen im Großen und Ganzen ebenfalls zufrieden. Gegenüber dem Vorjahr konnte sich der Marler noch einmal steigern und die Klasse hatte er trotz starker Konkurrenz in Form von Peter Mamerow auch im Griff. „Ich denke wir haben das Optimale erreicht. Mehr ging so wie so nicht. Im zweiten Rennen haben wir dann die gebrauchten Reifen von gestern gefahren. Aber das hat nach der dritten Runde schon nicht funktioniert. Das erste Rennen war besser. Wir waren so schnell wie noch nie. Das Auto hat gut funktioniert und ich habe auch diesmal nicht nachgelassen. Ich hatte zwar von einer 1,29iger geträumt, aber das hat noch nicht hingehauen“, analysierte der Vorjahresmeister sein Rennwochenende.
Christian Franck und Josef Klüber auf Treppchenkurs
Zufriedene Mienen gab es auch beim Team von Christian Franck, der im ersten Rennen eine starke Leistung hinlegte. Nachdem Peter Mamerow kurz vor Schluss seinen Porsche wegen eines defekten Fächerkrümmers vorsichtshalber in der Box abgestellt hatte, war der Weg zur mittlerweile zweiten Treppchenplatzierung in der Spezial Tourenwagen Trophy frei. Im zweiten Heat lag der Luxemburger lange Zeit abgeschlagen hinter Josef Klüber. Doch zum Schluss wurde es plötzlich noch einmal richtig eng. Bis auf 0,6 Sekunden war der Porsche-Pilot noch einmal auf Klüber herangekommen. „Ich bin auf alle Fälle mit meinem Ergebnis zufrieden. Das Wichtigste ist natürlich, dass ich zweimal meine Klasse gewonnen habe und dabei im ersten Rennen als Dritter auf dem Gesamtpodium stand. Das ist natürlich immer gut. Heute bin ich Gesamtvierter geworden. Dabei habe ich gekämpft um an dem SLS dran zu belieben“, war Christian Franck mit seinem Wochenende richtig zufrieden. Auch Josef Klüber äußerte sich positiv, zumal dem SLS-Piloten zwei weitere Siege in der Klasse 1 glückten. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Wir haben was ausprobiert und sind auch mit verschiedenen Reifen gefahren. Heute beim zweiten Rennen mit anderen als gestern. Mit der Fahrwerkseinstellung haben wir auch probiert und es hat alles sehr gut geklappt. Ein Podestplatz ist sicherlich kein schlechtes Ergebnis. Somit bin ich mit dem Wochenende hier zufrieden“.
Damit zählt der Alzenauer durchaus zu den Titelfavoriten in der Klasse 1. Hinter Klüber war es Rolf Rummel (Porsche 996 GT2), der mit den Plätzen vier und fünf sowie den beiden zweiten Rängen in der großen STT Klasse ein sehr gutes Wochenende erwischte. Der Routinier hatte die Konkurrenz aus dem Porsche-Lager im Griff. Dahinter landeten Jörg Lorenz (Porsche dp 935) und Daniel Behringer (Porsche 996 GT2) auf den weiteren Plätzen, während Jan van Es seinen Porsche 993 GT2 frühzeitig aufladen musste. In der Klasse 2 ging es in erster Linie um die Plätze hinter Ulrich Becker. Durch den Ausfall von Peter Mamerow schnappte sich Oschersleben-Spezialist Berthold Gruhn (Audi R8 LMS ultra) zweimal den zweiten Rang. Dabei hatte er aber Glück, dass sich der Dritte des ersten Rennens, Anay Lorenzo (Lamborghini Trofeo), nach einem Einschlag in die Reifen auf Klassenplatz zwei vorzeitig verabschiedete. Der zweite Platz in der Klasse 3 war in beiden Rennen richtig eng umkämpft. Dabei setzte sich Andreas Endter (Porsche 996 GT3 Cup) zweimal gegenüber Christian Neubecker (Porsche 997 GT3 Cup) durch. In der STT Spezial Klasse war Edy Kamm einmal mehr nicht zu schlagen. Zweiter wurde hier Uwe Beckbye, der mit seiner schönen Arizona Cobra zum ersten Mal in Oschersleben antrat.
arpRedaktionsbüro Patrick Holzer