Einführungsrunde vor vollen Tribünen
Einführungsrunde vor vollen Tribünen
Der Aston Martin DBR9 von Yannik Trautwein wurde als schönster GT- und Tourenwagen prämiert
Der Aston Martin DBR9 von Yannik Trautwein wurde als schönster GT- und Tourenwagen prämiert
Maximilian Stein überzeugte bei ersten Auftritt im neuen Audi R8
Maximilian Stein überzeugte bei ersten Auftritt im neuen Audi R8
Christian Franck holte zwei Klassensiege
Christian Franck holte zwei Klassensiege
Eine gute Premiere im Turbo Porsche für Daniel Behringer
Eine gute Premiere im Turbo Porsche für Daniel Behringer
Christian Ladurner landete in der STT Spezialklasse auf Platz vier
Christian Ladurner landete in der STT Spezialklasse auf Platz vier

Rennbericht Division I

16.04.2014 · 

Vor über 20 000 Besuchern startete die Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring in die neue Saison. Beim Saisonauftakt war Edy Kamm mit seinem Audi A4 DTM nicht zu schlagen. Der schnelle Eidgenosse schnappte sich beide Siege. Auf den zweiten Gesamtrang fuhren jeweils einmal Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR) und Yannik Trautwein (Aston Martin DBR9).

Edy Kamm ließ es im ersten Zeittraining am Freitagmittag noch langsam angehen. Eine 1.44,048 bedeutete nur die fünfte Startposition. Beim zweiten Qualifying lief es mit Platz zwei schon besser, zumal Kamm sogar noch auf die Pole vorrückte. Polesitter Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RSR) hatte eine Gelbe Flagge übersehen und musste fünf Plätze nach hinten. Das erste Rennen lief dann wie erwartet, wenn auch Kamm die GT-Fahrzeuge etwas stärker eingeschätzt hatte. „Am Start war nur Wolters wie eine Rakete losgefahren, die anderen kamen gar nicht richtig in die Gänge. Ich war dann schnell an der dritten Position“, schilderte Kamm die Anfangsphase. Bis zur sechsten Runde wehrte sich Becker gegen die Angriffe des Eidgenossen. „Als ich dann vorbei war, konnte ich auch im Infield schneller fahren. Dann war es für die anderen vorbei“, so der Audi-Pilot. Das zweite Rennen schien da schon eine Nummer einfacher zu sein. Gleich von Beginn an setzte sich Kamm an die Spitze vor dem Aston Martin DBR9 von Yannik Trautwein. Rund zehn Sekunden vor Trautwein überquerte der DTM Audi den Zielstrich. „Ich kam gleich vom Start gut weg und versuchte einfach zu fahren. Das war allerdings irgendwie zu langsam und ich musste zulegen. Ich konnte dann vielleicht auch durch die Überrundungen profitieren. Aber ich musste immer hellwach sein und den Rückspiegel im Auge behalten. Es war heute viel anstrengender als gestern“, gab Kamm zu Protokoll.

Der zweite Platz ging im ersten Heat an Ulrich Becker, der mit neuem 4-Liter Triebwerk gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich zugelegt hatte. Am Sieg von Kamm konnte der letztjährige Meister zwar nicht rütteln, doch Rang zwei hatte Becker souverän im Griff. Klassenkonkurrent Heinz Bert Wolters im Porsche 997 GT3 R kam nicht an den Marler ran, durfte aber als starker Gesamtdritter aufs Podium klettern. Im zweiten Rennen setzte sich Becker nach kurzem Geplänkel mit dem V8 STAR von Sven Fisch an der dritten Position fest. Diesmal war gegen den starken GT1 Aston Martin von Yannik Trautwein kein Kraut gewachsen. „Ich bin mit dem Wochenende zufrieden. Dass ich gegen die beiden Autos keine Chance habe, wusste ich schon. Aber gegen die starke Konkurrenz der anderen GT Autos und in der Klasse konnten wir uns behaupten. Daher bin ich eigentlich sehr zufrieden“, so Ulrich Becker. Für Yannik Trautwein wäre vielleicht sogar mehr als der zweite Platz drin gewesen. Über das gesamte Wochenende steigerte der Youngster die Rundenzeiten kontinuierlich. Der wertvolle GT1 Bolide ist nicht gerade einfach zu beherrschen und auf der öligen Strecke wollte Trautwein zunächst nichts riskieren. Zudem steckte der Aston Martin hinter Michael Bäder (BMW M3 V8 Kompressor) und Maximilian Stein (Audi R8 LMS) fest. „Ich habe dann schon etwas Druck gemacht, wollte mich aber aus dem Getümmel heraushalten“, so Trautwein. Beim zweiten Heat deckte Trautwein das Potential des britischen GT-Wagens schon eher auf. Nach einem eher verhaltenen Start wegen zu kalter Hinterreifen schnappte sich Trautwein die zweite Position. Auf den Geraden kam Trautwein immer etwas näher, doch auf der Bremse und in den Ecken hatte er gegen den DTM Audi keine Chance. „Beim Überrunden war ich eher etwas vorsichtiger mit Rücksicht auf das Auto. In wollte ankommen, ohne dass etwas passiert. Nach hinten konnte ich zudem den Abstand schön halten und Platz zwei sicher ins Ziel bringen“, berichtete Trautwein über seine gelungene Rennpremiere mit dem Aston Martin.

Spannung um Platz vier
Während die ersten drei Plätze recht deutlich verteilt waren, ging es in beiden Rennen um die vierte Gesamtposition richtig rund. Im ersten Heat waren es Michael Bäder, Maximilian Stein und Yannik Trautwein, die als Dreiergrüppchen kämpften. Gegen Rennende wäre fast sogar noch Heinz-Bert Wolters aufgesaugt worden, der seinen dritten Platz jedoch souverän ins Ziel brachte. Mit dem vierten Platz sicherte sich Bäder den zweiten Platz vor Trautwein in der diesmal stark besetzten STT Spezialklasse. Trautwein musste sich indes mit 0,015 Sekunden Maximilian Stein geschlagen geben, der mit dem fünften Platz als Dritter in der Klasse 2 bis 5000 ccm gewertet wurde. An derselben Stelle sah Stein im zweiten Rennen das schwarz-weiß karierte Tuch. Doch diesmal ließ der Audi-Pilot Heinz-Bert Wolters hinter sich, so dass es zum zweiten Platz in der Klasse 2 reichte. Damit feierte Stein eine richtig starke Premiere im Audi R8, nachdem er die letzten Jahre noch im Porsche am Start war. Die vierte Gesamtposition ging wiederum an Michael Bäder, der sich mit 0,579 Sekunden vor Stein behauptete.

Christian Franck fährt zu zwei Klassensiegen
In der Klasse 3 bis 3800 ccm fuhr Christan Franck (Porsche 997 GT3) zu zwei lupenreinen Klassensiegen. Im ersten Rennen balgte sich der Luxemburger mit Klasse 1 Gewinner Maximilian Völker (Mercedes SLS AMG GT3) und lief als starker Gesamtachter ins Ziel ein. Das zweite Rennen beendete Franck ebenfalls an der achten Position. „Das war eigentlich ein perfekter Auftakt. Zweimal Klassensieg, besser kann es nicht gehen. Im ersten Rennen hatte ich einen schönen Kampf mit dem Mercedes SLS. Das zweite Rennen war vom Auto her nicht mehr so gut, weil ich mit den Reifen an die Grenzen gestoßen bin“, freute sich der Porsche-Pilot. Den zweiten Platz schnappte sich in der Klasse zweimal Simon Sagmeister im Porsche 996 GT3. In beiden Rennen verwies dieser Tjarco Jilesen (Porsche 997 GT3 Cup) auf den dritten Platz. Dabei hatte Jilesen im zweiten Durchgang bis zwei Runden vor Schluss vor Sagmeister gelegen. Den vierten Klassenrang holten sich jeweils einmal Paul Geeris und Ruud Stevens (beide Porsche 996 GT3 Cup).

In der Klasse 1 gingen die Siege an Maximilian Völker und Josef Klüber (Mercedes SLS AMG GT3). Gleich zweimal aufs Treppchen schaffte es Daniel Behringer, der in Hockenheim erstmals mit seinem neuen Porsche 996 GT2 antrat. Das Fahrzeug war einst in Belgien unterwegs und gab nun mit Daniel Behringer am Volant seine Premiere in der Spezial Tourenwagen Trophy. Im ersten Rennen musste sich Behringer noch mit dem dritten Platz hinter STT Routinier Rolf Rummel (Porsche 996 GT2) begnügen. Als dieser wegen Rissen in der Bremsscheibe nicht mehr zum zweiten Rennen antrat und Jörg Lorenz (Porsche dp 935) mit Reifenschaden ausrollte, war der Weg zu Rang zwei frei. „ Ich bin mit dem ersten Rennwochenende und dem neuen Auto sehr zufrieden. Ich wollte mich langsam vortasten und am Anfang nicht zu viel riskieren. Ich habe aber noch ein wenig Respekt vor dem Auto. Aber das kommt schon noch. Ich konnte mich von Training zu Training und von Rennen zu Rennen steigern“, zeigte sich Behringer zufrieden. Hinter Behringer kletterte noch Jan van Es (Porsche 993 GT2) als Klassendritter aufs Treppchen. Der Niederländer hatte sich im zweiten Rennen gegen Torsten Klimmer im Porsche 993 GT2 durchgesetzt.

Klasse 2 und 9 stark besetzt
Sehr stark besetzt war diesmal die Klasse 2. Während Becker, Wolters und Stein die ersten drei Positionen unter sich ausmachten, landete Slobodan Cvetkovic (Audi R8 LMS Ultra) in beiden Rennen auf Klassenrang vier. Platz fünf holten sich jeweils einmal Tschornia/Kovac (Audi TT RS) und Anay Lorenzo im Supertrofeo Lamborghini Gallardo. Berthold Gruhn (Audi R8 LMS Ultra) verbuchte als bestes Ergebnis einen sechsten Platz. Gegen die schnellen GT-Boliden hatten es Ulf Ehninger (Audi RS4) und Fabio Botta (VW Golf III Turbo) natürlich schwer, doch die beiden Tourenwagen-Piloten sorgten für schöne Farbtupfer im STT Starterfeld – gerade weil es sich hierbei auch um Unikate in der Motorsportlandschaft handelt.

In der STT Spezialklasse dominierten zwar Kamm und Konsorten, doch auf den weiteren Plätzen ging es ebenfalls sehr interessant zu. Mit sieben Teilnehmern war die Klasse so gut wie noch nie besetzt. Den vierten Platz holten sich jeweils einmal Christian Ladurner (V8 STAR) und Robert Brändli im Camaro, der einst die kanadische GT-Meisterschaft gewonnen hatte. Für Ladurner war es die Premiere als eingeschriebener STT Teilnehmer: „Das hat natürlich Spaß gemacht. Das erste Rennen war besser. Ich hatte einen besseren Startplatz und auch einen guten Start erwischt. Ich konnte aber leider den Speed der 997 nicht ganz halten“, so Ladurner.  Der sechste Platz ging beide Male an Petra Wiese, die nach längerer Rennpause im V8 STAR eine gute Performance bot. Das hatte sich eigentlich auch Sven Fisch (V8 STAR) erhofft. Mit Platz zwei im ersten Qualifying zeigte der Stuttgarter, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Doch ein Unfall im zweiten Training verhinderte den Start beim ersten Rennen. Für das Sonntagsrennen wurde der V8 STAR zwar noch einmal zusammengeflickt, doch Temperaturprobleme zwangen nach wenigen Runden zur Aufgabe. Bis dahin hatte Fisch zeitweise an der dritten Stelle gelegen. „Ich sehe das positiv. Wir haben gesehen, dass in dem Auto noch weitaus mehr Potential steckt. Jetzt wissen wir, wo wir ansetzen müssen“, zeigte sich Sven Fisch für die kommenden Rennen optimistisch.

arpRedaktionsbüro Patrick Holzer

10.-12.05.2024 ADAC Racing Weekend Oschersleben (D)
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11.-13.10.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)

 

Spezial Tourenwagen Trophy

1. Tudor Tudurachi 270,15 Punkte
2. Jürgen Bender 226,45 Punkte
3. Johannes Kreuer 216,45 Punkte
4. Ralf Glatzel 178,70  Punkte
5. Lucas Baude 176,30 Punkte