Rückkehr in die "Grüne Hölle"
17.06.2014 ·
Nach 25 Jahren kehrt die Spezial Tourenwagen Trophy wieder mit einem Meisterschaftslauf auf die legendäre Nordschleife zurück. Im Rahmenprogramm des 24h-Rennens werden dabei über 50 hochkarätige GT- und Tourenwagen erwartet. Gerade die Nordschleifenspezialisten dürften dem Auftritt in der "Grünen Hölle" entgegenfiebern.
Im Jahr 2007 war die Spezial Tourenwagen Trophy zum letzten Mal auf der Nordschleife unterwegs. Das Rennen, welches damals von Thomas Probst im Porsche 993 GT2 gewonnen wurde, zählte allerdings nicht zur Meisterschaft. Der letzte Auftritt war im Jahr 1989, während die Serie in der Saison 1988 zuletzt im Rahmenprogramm des 24h-Rennens unterwegs war. Auch 1986, dem ersten Jahr der Serie, war man auf der Nordschleife unterwegs. Schon damals waren zwei Piloten mit von der Partie, welche die diesjährige Ausgabe unter ihre Räder nehmen werden. So absolvierte der jetzige Serienorganisator Rolf Krepschik auf einem VW Golf bei diesem Lauf sein erstes STT Rennen. Ebenfalls am Start war Rolf Rummel, damals auf einem BMW 320i E21. Mittlerweile hat Rolf Krepschik den Helm fast ganz an den Nagel gehängt, doch den Nordschleifenauftritt wird sich der Promoter nicht entgehen lassen und im Opel Astra OPC starten. Rolf Rummel ist mit mehr als doppelt so viel Pferdestärken unter der Haube seines Porsche 996 GT2 am Start.
Die beiden Routiniers profitieren sicherlich von ihrer Streckenkenntis, doch bei der Frage nach dem Gesamtsieg spielen andere Namen die Hauptrolle. So kennt Ulrich Becker von vielen Einsätzen bei der VLN und beim 24h-Rennen die Strecke sehr gut. Zudem ist der Porsche 997 GT3 RSR erwiesenermaßen für die Erfodernisse der Nordschleife bestens gerüstet. Doch nicht nur Becker kann viel Erfahrung und ein siegfähiges Fahrzeug vorweisen. Ebenfalls ein heißer Kandidat ist Peter Mamerow, der in Oschersleben einen ersten Testeinsatz mit seinem Porsche 996 GT3 RSR absolvierte. Sven Fisch kann auch auf viele Nordschleifenkilometer zurückblicken. Die Frage wird hier sein, inwieweit der V8 STAR mit den besonderen Erfordernissen auf der Nordschleife zurechtkommt.
Für den bisherigen Seriensieger Edy Kamm dürfte es diesmal nicht reichen. Statt dem ex-DTM A4 vertraut der Eidgenosse auf einen VW Golf in der stark besetzten Klasse 4. Hier trifft er nicht nur auf René Freisberg (Audi A3 Turbo) und Andreas Schmidt (VW Scirocco). Mit Gerhard Ludwig im Toyota MR2 Turbo sowie Jürgen Gerspacher und Dr. Heinrich Spies (beide Seat Leon MK2) sind zwei ausgemachte Kenner im Anmarsch. Ein ganz volles Haus gibt es zudem in der Klasse 3. Hier war Christian Franck (Porsche 997 GT3) bisher nicht zu schlagen. Der Luxemburger hat von einigen früheren Auftritten durchaus viel Erfahrung auf der Nordschleife, doch die Konkurrenz ist diesmal besonders hart. So bringt Christopher Gerhard, aktuell im Porsche Carrera Cup unterwegs, einen Porsche 997 GT3 Cup an den Start. Unter den 20 Startern in der Klasse ist Achim Heinrich so etwas wie der Hecht im Karpfenteich. In den letzten Jahren hat dieser bewiesen, dass er mit seinem BMW M1 zu den ganz schnellen auf der Nordschleife zählt.
In der Klasse 1 hat Josef Klüber (Mercedes SLS AMG GT3) die meisten Nordschleifenkilometer absolviert. Für Jan van Es (Porsche 993 GT2) oder Jörg Lorenz (Porsche dp 935) ist die Strecke dagegen mehr oder weniger Neuland. Ähnliches gilt auch für Christian Ladurner, der zwar schon im V8 STAR getestet hat, aber sein erstes Nordschleifenrennen absolvieren wird. Mit Peter Hoffmann und Sven Fisch fährt er einen von drei V8 STAR Boliden. Bei den 2,5 Liter Piloten ist Gerhard Füller (BMW 120i) einer der ganz heißen Siegkandidaten. Marc Roth (Audi A4 STW) wird sich schon ordentlich strecken müssen, um den fünften Klassensieg in diesem Jahr zu holen. Interessant dürfte es auch in der Porsche-Klasse zugehen. Mit Michael Schrey und Daniel Schrey (beide Porsche 935 K1) sind zwei richtig schnelle Piloten unterwegs, die auf der Nordschleife im historischen Motorsport bereits Gesamtsiege einfahren konnten.
arpRedaktionsbüroPatrick Holzer