2015 dabei: Christian Ladurner
29.01.2015 ·
Nach deiner ersten kompletten Saison im V8 STAR – wie fällt dein Fazit aus?
Fantastisch. Es war die richtige Entscheidung. Für mich war klar, dass die Saison 2014 ein Lehrjahr wird. Neues Auto, neue Technik, mehr Leistung und neue Rennserie. Wir mussten viel lernen, auch meine Jungs, die mich technisch unterstützen, haben im Laufe der Saison vieles dazu gelernt und wir konnten uns in allen Bereichen stetig verbessern. Hier gilt ein großer Dank an mein Team, die mir immer zu Seite standen. Der 15. Platz als Jahresendergebnis in der STT hat uns da als kleine Belohnung überaus glücklich gemacht und wir freuen uns riesig auf die neue Saison.
Du bist ja davor in einem Seat Leon Supercopa unterwegs gewesen. Wie war die Umstellung vom Frontriebler mit um die 300 PS auf einen Hecktriebler mit fast 500 PS?
Drehmoment fällt mir da pauschal ein. Heckantrieb war hier eine neue Erfahrung. Meine ersten Testrunden durfte ich im Oktober 2013 auf regennasser Strecke erleben - die Dreher habe ich irgendwann aufgehört zu zählen. Aber nach recht kurzer Zeit, konnte ich mich sehr gut an das hohe Drehmoment gewöhnen und Dreher wurden zur Seltenheit. Sequentielles Getriebe statt DSG und eine größere Bremsanlage mit ABS sind ganz klare Vorteile des V8 gegenüber dem Seat Leon. Den Leistungszuwachs spürt man als Fahrer leider nicht so extrem, wie man es sich gedanklich vorstellt. Ich war von Anfang an realistisch und wusste, dass es nicht einfach wird, aber zum Ende der Saison hatte ich den V8 STAR im Griff und konnte unser Limit finden.
Wie sieht es mit dem Kostenfaktor aus? Ist ein V8 STAR deutlich teurer als ein Supercopa MK2 oder haben Dich die Einsatzkosten sogar positiv überrascht?
Die Einsatzkosten sind natürlich höher als mit dem Supercopa, vor allem die Slickreifen. Was ich lange nicht wahrhaben wollte, trotz des guten Rates von Sven Fisch, war, dass die richtige Reifenwahl entscheidet ist. Hier benötigen wir ca. einen Satz mehr pro Rennwochenende als beim Seat, sonst sind wir aber mit der Zuverlässig sehr zufrieden. Bis auf einen einzigen technischen Defekt beim zweiten Rennen in Spa durch eine gebrochene Ventilfeder hat uns der V8 STAR die ganze Saison nie im Stich gelassen.
Gab es für Dich ein besonderes Highlight im vergangenen Jahr?
Das RGB Saisonfinale im Oktober - Quali Platz sechs und sechster Gesamtplatz im Rennen. Da habe ich das erste Mal die Luft da "vorne" gerochen. Es war das erste Wochenende wo ich mit dem V8 STAR gefahren bin und ich nicht umgekehrt. Da es für mich ein Lehrjahr war und wir uns irgendwo um Platz 10-15 gesehen haben, war eine vordere TOP10 Platzierung ein riesen Erfolg für uns.
Kommen wir auf die im April beginnende Saison zu sprechen. Wie sehen deine Planungen aus?
Da der V8 STAR und ich zum Jahresende ein richtig gutes Team geworden sind, hoffen wir die Erfolgskurve weiter nach oben zu schrauben und mich in der TOP10 platzieren zu können. Wir hoffen noch Unterstützer für unser Projekt gewinnen zu können. Wir machen Motorsport aus Leidenschaft und haben nur ein ganz kleines Budget zur Verfügung. Um die Betreuung meines Autos kümmern sich ehrenamtlich Freunde von mir. In unserer Freizeit werden die anfallenden Arbeiten in vielen Nachtschichten selbst erledigt. Schön wäre es, wenn wir bei den Rennwochenenden hier und da auch auf neue Slicks zurückgreifen könnten.
Wird es Veränderungen an deinem Einsatzfahrzeug geben? Muss sich die Konkurrenz schon warm anziehen?
Es gibt bei Achtzylinder Fahrer einen ganz netten Spruch: " Hubraum ist nur durch mehr Hubraum zu ersetzen!"
Wie sieht die Zielsetzung für 2015 aus? „Grün hinter den Ohren“ seid ihr ja nun nicht mehr?
Schön wäre es, wenn es heißen würde: "Jung, Grün und schnell"!