Division 2 geht erneut an Häußermann
18.09.2017 ·
Oscar Tunjo (Mercedes AMG GT3) war auch im zweiten Rennen der Spezial Tourenwagen Trophy nicht zu schlagen. Auf dem Sachsenring ließ der Kolumbianer Tobias Schulze (Nissan GT-R GT3) und Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) hinter sich. Die Division 2 ging ebenfalls erneut an Justin Häußermann im Seat Leon Mk3.
Gleich zu Beginn setzte sich Oscar Tunjo vom restlichen Feld ab. Nur Tobias Schulze blieb zumindest anfangs ansatzweise dran. Der Kolumbianer legte aber so eine schnelle Gangart an den Tag, dass das Rennen an der Spitze schnell gelaufen war. Einzig bei den Überrundungen konnte Schulze etwas Boden gut machen. Am Ende waren es über 19 Sekunden, die Tunjo dem Zweitplatzierten einschenkte. Der durfte aber mit seinem erneut zweiten Gesamtrang sehr zufrieden sein, denn nach hinten war die Luft äußerst groß. " Mehr als Platz zwei war nicht möglich. Oscar Tunjo hat im Prinzip GT Masters Niveau. Wir freuen uns über den zweiten Platz. Das Rennen selber war für mich etwas einsam. Tunjo konnte ich vorne nicht erreichen. Ulrich Becker war zwar ab und zu in Schlagdistanz, aber doch nicht so, dass er mich gefährden konnte".
Das war auch dem Tohuwabohu der ersten Runde geschuldet. Jürgen Alzen (Ford GT GT3) drehte sich im Getümmel, woraufhin fast das komplette Feld zusammengestaucht wurde. Leittragender waren am Ende in erster Linie Alzen und Michael Golz im Lamborghini Gallardo GT3. Auch Ulrich Becker hatte auf das Heck seines Porsches einen kräftigen Schlag bekommen, konnte aber weiterfahren. Da sich Becker erst an Timo Scheibner vorbeikämpfen musste, war der Zug abgefahren. Der Marler brachte am Ende vor allem den Klassensieg über den Zielstrich.
Dahinter überzeugte Timo Scheibner (BMW Z4 GT3) mit einem starken vierten Gesamtrang und Platz zwei in der Klasse 2. Der schnelle Hesse hatte im engen Positionskampf im ersten Durchgang wegen Reifenproblemen zurückstecken müssen, geigte nun aber richtig groß auf. Kurzzeitig lag Scheibner auf der dritten Position, musste aber Ulrich Becker wieder passieren lassen. Es schien zunächst wieder auf einen packenden Vierkampf hinauszulaufen, in dem Michael Schulze (Nissan GT-R), Michael Bäder (BMW M3 V8) und Mario Hirsch (Mercedes SLS AMG GT3) noch mitmischten. Doch Scheibner ließ die drei Kontrahenten schnell hinter sich, wodurch sich der BMW-Pilot souverän Rang vier holte. " Heute im zweiten Rennen lief es richtig gut. Gestern hatte mich das Safety Car total aus dem Rhythmus gebracht und ich habe auch die Reifen nicht mehr zum Arbeiten gekriegt. Heute hat das Auto perfekt gelegen. Es gab kein Safety Car und ich konnte mit beständigen Zeiten durchfahren. Es waren schöne Positionskämpfe. Ich bin richtig happy und es war das bisher beste Ergebnis überhaupt."
Dahinter schien Schulze einem sicheren fünften Platz entgegen zu fahren, während sich Michael Bäder und Mario Hirsch beharkten. Doch wenige Minuten vor Schluss landete der Nissan unsanft in den Reifen. Die Rennleitung brach daraufhin das Rennen ab, so dass Schulze immerhin noch als Gesamtsiebter gewertet wurde. Allerdings kamen sowohl Bäder als auch Hirsch am Nissan vorbei. Michael Bäder hatte erst kurz davor den SLS von Hirsch kassiert und damit den dritten Platz in der Klasse 1 geholt. Gesamtachter wurde Andreas Schmidt (Audi R8 LMS ultra), der damit auf der dritten Position in der Klasse 2 landete. Die Sonderklasse ging erneut an Johannes Kreuer im Donkervoort D8R. Der Donkervoort-Pilot ließ Peter Nickel im Opel Calibra hinter sich.
In der Division 2 wusste Justin Häußermann mit seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende zu überzeugen. Der Youngster schnappte sich gleich beim Start Polesetter René Freisberg (Seat Leon Mk3). " Gleich beim Start des zweiten Rennens konnte ich vorbeiziehen und René Freisberg hinter mir halten. Der Abstand wurde dann auch immer größer. Dann kam zwar der M3 nochmals auf. Aber nach seinem Dreher war es dann klar für mich. Beim Startgetümmel hatte ich Glück. Ich musste voll in die Eisen und habe mir dabei auch einen Bremsplatten eingefahren. Aber ich konnte ausweichen und mein Auto hatte keinen Schaden", berichtete Häußermann.
Zunächst konnte Freisberg seinem Markenkollegen folgen, musste aber in Runde 14 Lars Harbeck (BMW M3 E46) passieren lassen. Doch Harbeck leistete sich nur zwei Umläufe später einen Dreher, so dass Freisberg wieder vorbeikam und als Zweiter das schwarz-weiß karierte Tuch sah. "An dem Wochenende zählt nur der Titel in der Division2. Wir haben viel probiert an diesem Wochenende, aber keine richtige Konstanz hineingebracht. Dann muss man halt mit Köpfchen fahren. Vielleicht hatten wir auch nicht das Glück diesmal, was die anderen hatten. Im ersten Rennen war es Glück, dass nicht mehr passiert ist. Ich hatte keine Chance mehr an Justin heran zu kommen, da meine Reifen am Ende nicht mehr mitmachten", so der neue Division2 Champion. Hinter dem Niederländer Erik van den Munkhof im spektakulären BMW M4 landeten die VW Scirocco-Piloten René Kircher und Niklas Kry. Die zwei Nachwuchstalente lieferten sich vor allem in der ersten Rennhälfte einen tollen Zweikampf.
Spannend ging es in der Klasse 5 zu. Hier lag zu Beginn Marcel Fugel im MINI JCW Challenge in Führung. Doch Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) kämpfte sich Runde um Runde heran. Im achten Umlauf wechselte die Führung, wobei sich Glatzel schnell absetzen konnte. Zudem geriet Fugel zunehmend unter Druck von Teamkollegen Victoria Froß (MINI JCW Challenge). Die Mini-Pilotin fackelte nicht lange und ging kurz darauf ebenfalls vorbei. " Im ersten Lauf sind wir ja von Platz eins gestartet, aber wir haben es bis zur ersten Kurve nicht auf eins geschafft. Wir haben dann lange gebraucht um wieder an Marcel Fugel vorbei zu kommen. Da war es schon richtig spannend. Im zweiten Rennen war es am Anfang sehr chaotisch und ich hatte auch einen weiten Rückstand. Ich konnte dann aber gut aufholen. Mir kam dann der Abbruch zu Gute, denn Victoria kam da sehr stark von hinten. Die letzten beiden Runden wären da schon noch sehr eng geworden. Aber wir haben es geschafft und die maximale Punktzahl herausgeholt", so Ralf Glatzel zu seinen beiden Klassensiegen. Den Sieg in der Klasse 6 holte wie schon am Vortag Sven Schneider im Renault Clio III.