Sieg für Oscar Tunjo
24.04.2017 ·
Auf dem Hockenheimring startete die Spezial Tourenwagen Trophy in die neue Saison. Nachdem das erste Rennen abgebrochen werden musste, siegte am Sonntag Oscar Tunjo (Mercedes AMG GT3) vor Jürgen Bender (Corvette Z06.R GT3). In der Division 2 fuhr René Freisberg im Seat Leon Mk3 zum Sieg.
Vor voll besetzten Tribünen ging es für die Spezial Tourenwagen Trophy am Sonntag in das zweite Rennen. Tags zuvor musste der erste Durchgang wegen eines Unfalls in der Spitzkehre nach nur wenigen Runden abgebrochen werden. Am nächsten Morgen kam die Entwarnung, dass der verunfallte Pilot im Großen und Ganzen glimpflich davongekommen ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Akteure an der Spitze heiße Kämpfe geliefert. Da die 50 Prozent Marke noch nicht erreicht war, gibt es für dieses Rennen nur die Startpunkte. Oscar Tunjo, zum Abbruch an der Spitze, zeigte auch am Sonntag seine Qualitäten. Zunächst verdrängte den Kolumbianer zwar Jürgen Bender von der Spitze, doch im Überrundungsverkehr fuhr Tunjo wieder heran. Es kam zum spannenden Schlagabtausch zwischen den GT-Boliden. Zwei Runden vor Ende übernahm der Mercedes-Pilot die Spitze und siegte 1,443 Sekunden vor Bender. „Es war ein sehr schönes Rennen, übrigens mein erstes mit einem GT-Fahrzeug. Am Anfang war es schwierig, da die Corvette mehr Speed hatte. Jetzt freue ich mich über meinen ersten Platz und bin sehr glücklich für Kornely Motorsport gewonnen zu haben“, so Tunjo, der in den vergangenen zwei Jahren in der GP3-Serie am Start war. Jürgen Bender machte den verpassten Sieg am Überrundungsverkehr fest: „Ohne die Überrundungen hätte ich Platz eins locker halten können. Ich habe gesehen, wo meine Stärken sind. Aber kurz vor Schluss bin ich an einer Überrundung gescheitert. Ich musste in den dritten Gang runter schalten. Dann habe ich die Pace nicht mitnehmen können. Da war es dann vorbei. Ich hätte nochmal gleichziehen können, aber dann hätte es wohl geknallt.“
Nachdem sich Jürgen Alzen (Ford GT) im ersten Rennen noch einen tollen Kampf mit Edy Kamm im Audi A4 DTM geliefert hatte, konnte der Ford-Pilot in Durchgang zwei souverän auf den dritten Rang fahren. Damit sicherte sich Alzen den Sieg in der Klasse 2. Womöglich wäre das Rennen spannender geworden, wenn sich Alzen und Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) nicht gleich zu Beginn in die Quere gekommen wären. Der Porsche-Pilot fiel bis ans Ende des Feldes zurück und erkämpfte sich immerhin noch Platz sechs und die zweite Position in der Klasse 2. „Jürgen Alzen hatte mich nach einem Fehler von mir überholt. Wir wollten zusammen ins Motodrom, waren auf einmal auf gleicher Höhe. Er zog rechts rein. Ich versuchte auszuweichen, dabei habe ich mich gedreht. Ich konnte erst losfahren als der Streckenposten mir zeigte, dass frei war. Mit den gefahrenen Zeiten bin ich ganz zufrieden. Jürgen Bender ist zweiter in der Klasse, ich auch. Also ist noch nix verloren“, befand Becker. Die weiteren Plätze in der Klasse 2 gingen an Andreas Schmidt (Audi R8 LMS ultra) und Berthold Gruhn (Audi R8 LMS). Da die Klasse 2 mit der Klasse 3 zusammengelegt wurde, landete Christian Neubecker im Cup 911er auf der fünften Position. In der Klasse 1 profitierte Michael Bäder (BMW M3 E46 V8 Kompressor) von dem Ausrutscher von Mario Hirsch (Mercedes SLS AMG GT3) eine Runde vor Schluss. Dadurch holte sich der BMW-Pilot den dritten Platz in der großen STT Klasse. Edy Kamm fuhr als Gesamtfünfter zum Sieg in der Spezialklasse.
Renè Freisberg siegt in der Division 2
Die Division 2 war eine klare Angelegenheit für René Freisberg. Souverän dampfte der Leon vorneweg, nachdem der engste Konkurrent Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk2) bereits nach dem Quali aufladen musste. Lange Zeit lag Daniel Haager (Audi A3 Turbo) an der zweiten Stelle. Als der Audi kurz vor Schluss nicht mehr rund lief, gingen die beiden VW Scirocco von John Kevin Grams und Niklas Kry vorbei. Besonders heiß her ging es in der Klasse 5. Hier lieferten sich Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) und Marcel Fugel (MINI JCW Challenge) einen heißen Zweikampf. Zur Begeisterung der vielen Zuschauer schenkten sich die beiden Klasse 5 Piloten nichts. Kurz vor Rennende zog Fugel am Fiesta vorbei und holte sich die Klassenführung zurück. Auf der Zielgeraden kam es noch einmal zum Showdown, als die Autos fast nebeneinander über den Zielstrich rauschten. Gerade einmal 0,029 Sekunden entschieden zugunsten von Fugel. „Wir waren beide gleich schnell unterwegs. Es war von meiner Sicht her fair mit dem guten Ausgang für mich. Ab der Spitzkehre habe ich nur versucht ihn hinter mir zu halten“, berichtete Fugel. „Enger geht es nicht. Es war auch ein richtig guter Fight. Ich hatte die letzten zwei Runden Probleme, sonst hätte man das eventuell schon vorher entscheiden können. Wir hätten das nicht so engmachen müssen. Die nächsten Rennen kommen, dann wollen wir das wieder umkehren“, so Glatzel. Platz drei in der Klasse belegte Victoria Froß.
Die Chance zur Wiedergutmachung wartet bereits in wenigen Wochen. Dann gastiert die Spezial Tourenwagen Trophy vom 12.-14. Mai in Oschersleben.