STT H&R Cup: Erneuter Nissan Sieg im zweiten Rennen

10.09.2018 · 

Jens Grothmann siegt in der Division 2

Tobias Schulze (Nissan GT-R GT3) sicherte sich im zweiten Rennen seinen zweiten Start- und Zielsieg. Der Nissanpilot war beim fünften Rennwochenende der Spezial Tourenwagen Trophy nicht zu schlagen. Rang zwei holte sich diesmal Jürgen Bender (Corvette Z06.R GT3) vor Mario Hirsch (Mercedes AMG GT3).

An der Vormachtstellung von Tobias Schulze gab es auch im zweiten Rennen nichts zu rütteln. Souverän fuhr der Nissan-Pilot zu seinem zweiten Gesamtsieg vor vollbesetzten Zuschauerrängen. Dabei hatte Schulze nach den Eindrücken vom Qualifying durchaus erwartet, dass es diesmal enger werden würde. Doch zum einen verpennte Mario Hirsch den Start, zum anderen bremste die Safety-Car Phase den Sieger kaum ein. Somit zeigte die Uhr nach Ablauf der Distanz rund acht Sekunden Vorsprung an. " Das Wochenende war perfekt. Das Auto war gut und das Setup hat super funktioniert. Heute hatte vor dem Rennen nach dem Quali schon ein paar Bedenken, da wir mit den Reifen vom letzten Rennen losgefahren sind. Aber es lief dann perfekt. Hier zu gewinnen war besonders schön vor so vielen Zuschauern. Die Strecke liegt mir und ich komme gerne hierher," so der Doppelsieger.

Das Qualifying versprach zumindest einen engeren Kampf um den Sieg. Das Team von Mario Hirsch hatte vor der Trainingssitzung noch einmal an der Abstimmung gefeilt. Bis kurz vor Schluss lag der Mercedes-Pilot auf eins, ehe Schulze noch einmal eiskalt konterte. Der Start ging für Hirsch gründlich in die Hose. Anstatt Schulze zu attackieren, rutschte er noch hinter Jürgen Bender sowie Jürgen Alzen (Ford GT) und Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) zurück. Zwar hing Hirsch schnell wieder hinter Bender, doch der Corvette-Pilot hatte gegenüber dem Quali noch ein Schippchen draufgelegt. Dort hieß es zunächst nur Startplatz fünf, doch der super Start brachte Bender in die perfekte Ausgangslage. Zwar war Schulze auf dem Sachsenring eine Nummer zu groß, doch Bender holte sich mit einer starken Leistung den zweiten Gesamtrang vor Hirsch. " Das Rennen war eigentlich toll, außer ein paar Überrundungsschrecksekunden. Aber an den Nissan bin ich nicht heran gekommen. Nach der Safety Car Phase hatte ich kurz Hoffnung, bin aber dann auf zwei Überrundete aufgelaufen und den Nissan aus den Augen verloren. Den zweiten Platz hatte ich dann im Griff. Mario hatte mich zwar mal überholt, konnte ihn dann auf der Geraden gleich wieder kontern."

Dahinter lieferten sich Jürgen Alzen und Ulrich Becker ein rundenlanges Duell um den Sieg in der Klasse 2. Becker schien vor allem gegen Rennende etwas schneller zu sein, doch auf dem Sachsenring ist überholen nicht einfach, zumal wenn der Gegner noch Jürgen Alzen heißt. Nur 0,344 Sekunden trennten die beiden GT-Piloten nach dem Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs. Direkt dahinter lief auf Gesamtrang sechs Igor Walilko mit seinem Porsche 991 GT3 Cup Mk2 im Ziel ein. Der Pole absolvierte auf dem Sachsenring ein Mammutprogramm, war neben der STT noch im Porsche Carrera Cup unterwegs. Auf Grund des Hubraums, der neue Cup 911er hat 4-Liter, war er in der Klasse 2 unterwegs. Jorma Vanhanen fährt dagegen noch einen 997er Cup mit 3,8 Liter Hubraum. Der Finne hatte in der Klasse 3 alles im Griff und erkämpfte sich einen achten Gesamtrang. " Das Rennen war prima. Ich hatte einen guten Start und der Speed war in Ordnung. Ich habe volle Punkte und es war schön zu sehen, dass die Klasse drei gut gefüllt war," erklärte der Finne.

Zweiter der Klassenwertung wurde Ulf Ehninger, der im unterlegenen Porsche Cayman die Cup Konkurrenz links liegen ließ. Der Schwabe fühlte sich trotz Nordschleifenabstimmung sichtlich wohl, lieferte sich ein packendes Duell mit Division Sieger 2 Jens Grohmann. Dritter der Klasse 3 wurde Christian Brendgens (Porsche 997 GT3 Cup MK1), nachdem Christian Neubecker (Porsche 991 GT3 Cup MK1) früh ausgeschieden war.

In der Sonderklasse feierte Henk Thuis mit seinem spektakulären Pumaxs RT seinen zweiten Sieg des Wochenendes. Der Niederländer lag zeitweise auf Gesamtrang sechs, lief letzten Endes als Siebter im Ziel ein. Jörg Lorenz belegte mit seinem wunderschönen Porsche dp 935 den neunten Gesamtplatz. Während Lorenz das älteste Fahrzeug im Starterfeld pilotiert, hat der Donkervoort D8R von Johannes Kreuer eindeutig Exotenstatus. Mit der niederländischen Interpretation des legendären Lotus 7 war Kreuer am Sachsenring schnell unterwegs. Wie so oft kämpfte Kreuer gegen den ex-WTCC BMW von Erik Bänecke, den er nach fünf Runden knackte. Der Lohn für die gute Leistung war Gesamtrang zwölf und Platz drei in Klasse. Für Bänecke, eigentlich auf sicherem Podestkurs in der Division 2, kam kurz darauf das Aus.

Die Division 2 war eine glasklare Angelegenheit für Jens Grothmann mit seinem Seat Leon TCR. Der Leon-Pilot lieferte ein glänzendes Debüt in der Spezial Tourenwagen Trophy ab. Bereits am Samstag schnupperte er Führungsluft, musste aber am Ende Gerhard Ludwig im brutal starken Toyota MR2 ziehen lassen. Diesmal gab es am ersten Sieg nichts zu deuteln. " Beim ersten Rennen machte ich den Fehler, dass ich die Reifen im ersten Teil des Rennens zu sehr belastet habe. Die Reifen wurden dann schlechter und schlechter. Gerhard Ludwig bekam das mit und ging an mir vorbei. Ich hatte mit den Reifenkeine Chance mehr zu kontern. Heute wollte ich nicht wieder Zweiter werden und kämpfte mit dem Cayman. Den hatte ich gedanklich versehentlich in meine Klasse einsortiert, deshalb versuchte ich vorbei zu kommen, was nach der Safety Car Phase auch gelang. Die Veranstaltung hier war der Hammer. Es war wunderbar und ich komme gerne wieder in die STT," freute sich der STT Debütant.

Spannung war dahinter geboten, wo sich eine schöne Kampfgruppe gefunden hatte. Das lag zum einen auch an Jochen Ayasse, der mit seinem Audi RS4 durch das Feld pflügte. Mangels Konkurrenz chancenlos in die Klasse 2 eingestuft, kämpfte sich der Schwabe vom letzten Startplatz Runde um Runde nach vorne. Zwar fuhr Ayasse quasi außer Konkurrenz, doch dadurch war einige Action geboten. Zwar musste sich Ayasse schließlich von Franz Rohr, der den Toyota MR2 von Ludwig übernommen hatte, beugen, freute sich aber dennoch über das tolle Rennen. " Heute hat das Rennen so richtig Spaß gemacht. Bei der Startphase waren wir so fünf oder sechs Autos. Es ging immer hin und her. Aber es war sehr fair. Am Toyota war ich schon vorbei und konnte auch vom übrigen Pulk wegfahren. Ich wollte dann nur noch den Vorsprung verwalten, Dann kam das Safety Car und der Vorsprung war weg. Aber dann sind die Reifen eingegangen und musste den Toyota wieder passieren lassen."

Rohr, der nach längerer Rennpause wieder am Volant drehte, kam mit zunehmender Renndauer besser mit dem Toyota zurecht. Somit hieß es Platz zwei, während dahinter Sophie Hofmann (VW Scirocco) als Dritte der Division 2 auf den Siegerbalkon durfte. Die junge Rennfahrerin konnte sich gegen Stefan Schäfer durchsetzen, der im ex-Cup Golf sein STT Debüt gegeben hatte. Auf Meisterschaftskurs befindet sich nach den beiden Rennen auf dem Sachsenring Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST). In der Klasse 5T fuhr Glatzel den zweiten Sieg ein, wenn dieser auch durchaus enger als in Rennen eins war. Denn Teamkollege Wodan Munding (Ford Fiesta ST) kam in der Schlussphase immer näher heran. 1,115 Sekunden betrug der Abstand zwischen Lehrling und Meister nach dem Überqueren der Ziellinie. " Das Wochenende lief für uns sehr gut. Aber jetzt beim zweiten Rennen war der Wodan Munding schon recht nahe dran. Ich hatte noch ein bisschen bedenken, dass er mir noch den Sieg streitig macht. Wir haben jetzt einen Punktevorteil. Am Nürburgring dürfen wir keine Fehler machen und das Auto muss halten. Dann könnten wir das schaffen. So ein Finale wird spannend werden." Dritter wurde Urs Burri (Renault Clio) vor Steffen Schwan (Ford Fiesta ST).

10.-12.05.2024 ADAC Racing Weekend Oschersleben (D)
28.-30.06.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)
09.-11.08.2024 ADAC Racing Weekend Hockenheim (D)
30.08.-01.09.2024 ADAC Racing Weekend Spa-Francorchamps (B)
20.-22.09.2024 ADAC Racing Weekend Assen (NL)
11.-13.10.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)

 

Spezial Tourenwagen Trophy

1. Tudor Tudurachi 270,15 Punkte
2. Jürgen Bender 226,45 Punkte
3. Johannes Kreuer 216,45 Punkte
4. Ralf Glatzel 178,70  Punkte
5. Lucas Baude 176,30 Punkte