Lausitzring für Becker ein gutes Pflaster

28.07.2019 · 

Für Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) ist der Lausitzring einfach ein gutes Pflaster. Bereits vor vier Jahren fuhr der Marler mit einem Doppelpack nach Hause. Auch in dieser Saison fuhr der Porsche-Pilot beim vierten Lauf zur Spezial Tourenwagen Trophy einen Zweifachsieg ein.

Zweimal durfte Ulrich Becker ganz nach oben auf das Podest kraxeln. Das hatte sich der Porsche-Pilot auch verdient, denn einfach war es für ihn nicht. Womöglich wären die beiden Rennen ganz anders verlaufen, wenn Polesitter Tobias Schulze (Nissan GT-R GT3) keine Probleme mit der Schaltung gehabt hätte. Der Nissan-Pilot hatte sich zweimal die Pole gesichert, im zweiten Quali mit einer überragenden Zeit von 1.45,619. Damit war er fast 1,8 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Ulrich Becker. Weit kam Schulze jedoch nicht, so dass Henk Thuis (Pumaxs RT) bester STT Pilot im gemeinsamen Feld mit der P9 Challenge war. Der Niederländer ist bekannter Weise ein harter Brocken und so biss sich Becker rundenlang die Zähne am breiten Pumaxs-Heck aus. Das nutzte P9 Challenge Pilot Hermann Speck, um ordentlich Meter gut zu machen. Als Becker nach acht Runden vorbeikam, blies er zur Aufholjagd. Ein paar Runden mehr und Speck wäre wohl noch fällig gewesen. So aber durfte Becker zumindest über den wichtigen STT Sieg jubeln. „Ich habe beim Start wegen der Bodenwellen etwas gezögert. Das war mein versauter Start.  Deshalb war ich plötzlich auf Platz drei. Ich konnte die Lücke wieder zufahren. Aber es dauerte schon eine Weile bis ich an Henk Thuis vorbei war. Ich hätte noch ein oder zwei Runden gebraucht, um den P9 Fahrer vielleicht noch zu erwischen. Aber das ist ja egal, den Sieg in der STT hatte ich ja herausgefahren“, so Becker zum ersten Rennen. Rang zwei in der STT ging an Jürgen Bender, der ebenfalls an Henk Thuis vorbeigekommen war. Für den Niederländer kam es noch dicker. Ihm war der Gang steckengeblieben. Da er nicht stehen bleiben konnte, fuhr über die rote Ampel der Boxengasse wieder auf die Strecke. Die Sportkommissare werteten dies mit einem Wertungsausschluss. Dadurch durfte Johannes Kreuer (Donkervoort D8R) über den dritten Platz in der Division 1 jubeln.

Beim Start zum zweiten Heat ging Schulze erneut in Führung, doch wieder musste der Nissan-Pilot kurz danach aufgeben. In Führung lag aber zunächst Jürgen Bender (Corvette Z06.R GT3), während sich Henk Thuis mit einem gewaltigen Verbremser nach der Startfreigabe weit hinten im Feld wieder fand. Becker setzte den Corvette-Piloten rundenlang unter Druck, ehe er sich sechs Umläufe vor Schluss die Führung schnappte. „Die Siege hier widme ich meinem Opa. Der war 2015 gerade verstorben, als wir hier auch zweimal gewonnen haben. Es war einfach ein tolles Rennen. Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden“, zeigte sich Becker zufrieden. Bender musste zudem noch Speck passieren lassen, sah das Ziel aber als zweitbester STT Pilot. „Bei mir hat sich der Bremsbelag vorne aufgelöst. Dazu hatte ich noch eine unglückliche Überrundung und musste die Führung abgeben. Von der Performance her hätte es gereicht. Schon im ersten Rennen hatte sich der Belag leicht aufgelöst. Das Rennen hat aber schon Spaß gemacht. Wir haben uns gegenseitig überholt“, gab Bender zu Protokoll. Nach dem Ausfall von Thuis landete Johannes Kreuer erneut auf dem dritten Platz in der Division 1. Der Donkervoort-Pilot fuhr zudem auf Gesamtrang sieben ein richtig starkes Ergebnis ein.

Rund lief das Wochenende für STT Tabellenführer Torsten Klimmer im Porsche 991 GT3 Cup. Der Burgauer räumte beide Siege in der Division 2 ab, landete zudem zweimal auf dem starken dritten Gesamtrang. „Erik van den Munckhof war am Anfang sehr flott unterwegs. Wie so immer hatte ich den Start ein wenig verschlafen. Da bin ich immer sehr vorsichtig. Ich habe anschließend eine Viertelstunde richtig gepusht. Das hat sehr gut geklappt. In dieser Phase konnte ich mich etwas absetzen. Da habe ich ein wenig Speed herausgenommen und meine Führung in der Division 2 ins Ziel bringen können“, berichtete Klimmer. In Rennen eins musste sich Klimmer jedoch zuerst hinter Eric van den Munckhof (BMW Z4), Sophie Hofmann (Seat Leon TCR) und Gerhard Ludwig (Toyota MR2) anstellen. Doch bereits im dritten Umlauf setzte sich der Porsche-Pilot an die Spitze der Division 2. Etwas entspannter war der zweite Durchgang, wo Klimmer mit über 20 Sekunden Abstand auf van den Munckhof abgewinkt wurde. Der Niederländer war der schnellste Verfolger, musste jedoch in beiden Rennen auf Sophie Hofmann achtgeben. Vor allem in Rennen zwei blieb die Leon TCR Pilotin am Z4 dran, musste sich jedoch am Ende mit 4,1 Rückstand geschlagen geben. „Es ging ziemlich gut. Ich hatte ältere Reifen. Deswegen konnte ich nicht so gut an den Führenden herankommen. Wir hatten aber sonst keine anderen Reifen mehr und ich musste mit denen auskommen. Im Laufe des Rennens war auch die Bremse richtig weg“, erklärte Erik van den Munckhof. Platz vier in der Division 2 belegte im ersten Rennen Gerhard Ludwig, während sich Stefan Schäfer (VW Golf GTI Cup) in Durchgang zwei den vierten Rang sicherte.

Eng ging es in der Division 3 zu, wo sich Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) und Victoria Froß (Opel Astra OPC) einen packenden Fight lieferten. Nach der PS-Kur hoffte der Vorjahresmeister eine Klasse höher gegen Froß konkurrenzfähig zu sein. Zumindest im Qualifying verhinderten technische Probleme einen besseren Startplatz. Doch mit einem bärenstarken Start schob sich Galtzel richtig weit nach vorne. In der zweiten Runde ging Froß wieder vorbei, abschütteln konnte sie den Fiesta Piloten jedoch nicht. Als am Astra die Reifen nachließen, nutzte Glatzel die Gunst der Stunde und ging erneut vorbei. Den wichtigen Divisions-Sieg ließ sich der schnelle Schwabe schließlich nicht mehr nehmen. „Heute war das Rennen für mich endlich mal spannend und interessant. Unser Auto ist gut gelaufen. Es waren noch ein paar Kleinigkeiten, aber ich denke, die kriegen wir noch in Griff. Es war ein schöner Kampf mit Victoria Froß. Gegen Ende konnte sie nicht mehr so ganz mithalten. Ich musste immer aufpassen, dass sie mich nach den Kurven auf den Geraden nicht wieder holt. Es war ein schönes Rennen und hat Spaß gemacht“, erklärte Glatzel.

Ähnlich spannend war der zweite Durchgang, nur dass Glatzel diesmal keinen Weg an Froß vorbei fand. Mit 0,6 Sekunden Vorsprung auf Glatzel rauschte die Opel-Pilotin zu ihrem sechsten Sieg in der Division 3. „Das Rennen war bisher das spannendste in der ganzen Saison. Zwischen den Rennen haben wir versucht noch etwas an der Einstellung zu machen, da im ersten Rennen viel zu früh die Reifen runter waren. Im zweiten Durchgang waren die Reifen auch wieder schnell runter, aber im Gegensatz zu Rennen eins hat es jetzt gereicht. Aber das Auto ist fertig und ich auch“, so Victoria Froß. Die Ränge drei und vier gingen wie schon im ersten Heat an Fabian Kohnert (Ford Fiesta ST) und Urs Burri (Renault Clio).

10.-12.05.2024 ADAC Racing Weekend Oschersleben (D)
28.-30.06.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)
09.-11.08.2024 ADAC Racing Weekend Hockenheim (D)
30.08.-01.09.2024 ADAC Racing Weekend Spa-Francorchamps (B)
20.-22.09.2024 ADAC Racing Weekend Assen (NL)
11.-13.10.2024 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)

 

Spezial Tourenwagen Trophy

1. Tudor Tudurachi 270,15 Punkte
2. Jürgen Bender 226,45 Punkte
3. Johannes Kreuer 216,45 Punkte
4. Ralf Glatzel 178,70  Punkte
5. Lucas Baude 176,30 Punkte