Finale der Spezial Tourenwagen Trophy in der Eifel
18.10.2021 ·
Uwe Alzen (Audi R8 GT3 Evo) holt sich den Titel
Mit einem Doppelsieg beim Finale der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Nürburgring sicherte sich Uwe Alzen (Audi R8 GT3 Evo) den Meistertitel. Im ersten Durchgang siegte Alzen vor seinem Bruder Jürgen Alzen im Ford GT Turbo. Das zweite Rennen entschied der neue Champion vor Jürgen Bender (Corvette C7 GT3-R) für sich.
Beim Finallauf gab sich Uwe Alzen keine Blöße. Zweimal sicherte sich der Audi-Pilot einen souveränen Start- und Zielsieg. Nur beim Start zum zweiten Rennen hatte Jürgen Alzen im brachialen Ford GT Turbo einmal die Nase ganz kurz vorne. Ansonsten war es aber eine Stärkedemonstration des neuen und alten STT Meisters. „Das ganze Wochenende war wie immer problemlos. Die Jungs haben super gearbeitet. Das Wetter hat mitgespielt. Ich freue mich jetzt riesig, dass ich die Meisterschaft eingefahren habe. Das zweite Mal angetreten, das zweite Mal gewonnen. Mehr kann man nicht erreichen“, befand Uwe Alzen.
Spannung war vor allem auf den Verfolgerplätzen geboten. Das erste Rennen war geprägt vom Duell zwischen Jürgen Alzen und Ulrich Becker (Porsche 991 GT3 R). Die Anfangsphase gehörte allerdings Stefan Wieninger im Audi R8 GT3 Evo. Der Audi-Pilot fuhr gleich auf den ersten Metern eine Lücke von knapp fünf Sekunden heraus. Dahinter duellierten sich Alzen und Becker, wobei der Porsche-Pilot einen kleinen Quersteher von Alzen ausgangs Mercedes-Arena zum Überholen nutzte. Das packende Duell ging weiter, wobei der Ford GT auf den langen Geraden seine Power ausspielte. Den ersten Versuch konnte Becker noch kontern, beim zweiten Versuch war Alzen vorbei. Gerade als die beiden Duellanten auf Stefan Wieninger aufliefen, wurde das Safety-Car auf die Piste geschickt. Beim folgenden Restart war Wieninger zu spät auf der Bremse, wodurch Alzen und Becker vorbeikamen. Nach engem Zweikampf setzte sich Alzen mit 0,6 Sekunden Vorsprung knapp durch. Für Wieninger reichte es nach seinem starken Auftakt wegen einer zusätzlichen 35-Sekunden Strafe nur zum siebten Gesamtplatz. Die starken Porsche 991.2 GT3 Cup Piloten Michael Tischner und Tim Hendrikx waren noch vorbeigekommen.
Bender einmal auf Platz zwei
Das erste Rennen lief nicht ganz nach dem Geschmack von Jürgen Bender. Als am Schluss Gesamtvierter hatte der Neckarsulmer mit dem Kampf ums Podium nichts am Hut. Zu Rennbeginn im zweiten Umlauf fand sich Bender noch hinter Jürgen Alzen und Stefan Wieninger. Während Jürgen Alzen Ende Start und Ziel mit Bremsproblemen ausrollte, kassierte Bender nur wenige Meter später Wieninger in der Mercedes Arena. Erst einmal vorbei baute der Corvette-Pilot den Abstand kontinuierlich aus. Mit 8,694 Sekunden Vorsprung sah Bender das schwarz-weiß karierte Tuch. Zufrieden mit seinem dritten Gesamtrang zeigte sich Stefan Wieninger dennoch: „Ich bin zufrieden und es lief im zweiten Rennen ganz gut. Ich habe von dem Ausfall von Jürgen Alzen profitiert. Es war aber trotzdem ein schönes Rennen.“
Den vierten Gesamtrang schnappte sich Josef Klüber (Mercedes AMG GT3), der sich im ersten Rennen auf der noch feuchten Piste bereits in der ersten Runde einen Dreher geleistet hatte und damit chancenlos war. Diesmal setzte sich der Mercedes-Pilot gleich hinter Becker und Henk Thuis (Pumaxs RT). Doch beim Gesamtdritten des Vortags lief es nicht rund. Erst ging Thuis vorbei, zwei Runden später hatte auch Klüber den 911er beim Anbremsen der Veedol-Schikane kassiert. Kurz darauf war für Becker das Rennen gelaufen. In der Box tauschte man noch einmal die Räder, aber der Zug war längst abgefahren. Lange hielt Henk Thuis dem Druck von Klüber nicht stand, der in der achten Runde den Niederländer kassierte. Kurz darauf war auch Martin Zander im Mercedes ALS AMG GT3 vorbei. Seinen Teamkollegen konnte Klüber nicht abschütteln. Am Ende trennten die beiden Mercedes-Piloten nur 0,698 Sekunden.
Porsche und Audi Siege in der Division 2
In der Division 2 feierte Max Frederik Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) im ersten Rennen einen wichtigen Sieg. Der Audi-Pilot setzte sich gegen Dauerrivale Stefan Schäfer im VW Golf GTI Cup durch. Die Anfangsphase gehörte dagegen noch Thomas König im Porsche 991.1 GT3 Cup, der bis zur fünften Runde vorne lag. Dann zog Gruhn vorbei, im elften Umlauf schnappte sich auch Schäfer den weißen Porsche. Der konnte nicht mehr nachlegen und musste sich mit einer halben Sekunden Rückstand auf den Golf mit Rang drei zufriedengeben. „Es war sehr anstrengend, besonders gestern im ersten Rennen. Da war es noch sehr nass. Aber wir sind soweit doch ganz gut durchgekommen“, äußerte sich der Sieger zu seinem Rennen.
Den Sieg im zweiten Heat holte sich dagegen Thomas König. Der Porsche-Pilot, der seinen zweiten Sieg in dieser Saison einfuhr, setzte sich nach rundenlangem Zweikampf gegenüber Thomas Kramwinkel im Seat Leon TCR durch. Der Leon-Pilot war immer dicht dran, musste aber gegen Ende den Porsche ziehen lassen. "Der Start verlief gut bis ich auf den LMP 3 aufgelaufen bin, der mich dann eine Runde aufgehalten hat. Da kam der Porsche auf der Geraden an mir vorbei, weil er da einfach mehr Power hat. Ich habe alles gegeben und konnte lange an ihm dranbleiben. Es war ein tolles Rennen. In den Kurven kam ich immer wieder ran, aber auf den Geraden fuhr er mir dann doch wieder weg", zeigte sich Kramwinkel vom Zweikampf begeistert. Beim Kampf um Platz drei setzte sich Gruhn erneut gegen Schäfer durch. „Ich bin trotzdem mit meinen Zeiten nicht ganz zufrieden. Da hätte ich mich noch etwas mehr verbessern können“, meinte der ehrgeizige Audi-Pilot.
Ausritt mit Folgen
Die Safety-Car Phase im ersten Rennen hatte Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) ausgelöst. Der Schwabe hatte im Kiesbett geparkt. Mehr als der dritte Platz in der Division 3 war für den zweimaligen STT Meister nicht mehr möglich. Für Glatzel besonders schmerzhaft – beim Finale gibt es die doppelte Punktzahl. Den Sieg holte sich Lucas Baude im Mini R50 Cooper S, der sich gegen Dirk Ehelbracht (Ford Fiesta ST) durchsetzte. "Damit haben wir nicht gerechnet. Allerdings war auch ein bisschen Glück dabei", freute sich der Mini Pilot. Das zweite Rennen beendete Ralf Glatzel dagegen wie in den Rennen davor. Auf dem ersten Platz sah Glatzel das Ziel vor Dirk Ehlebracht und Lucas Baude. „Im ersten Rennen lief es natürlich nicht optimal. Im Prinzip war es aber kein gravierender Fahrfehler. Wir hatten die Bremse noch vom Regen her verstellt und hatten die nicht zurückgestellt. Nachdem ich von Runde zu Runde zu spät angebremst hatte, haben die Räder hinten kurz angefangen zu blockieren. Da war es aber dann zu spät. Ich habe zwar die STT Meisterschaft verpasst, aber mit einem so hochwertigen Titel eines H&R Europacups haben wir trotzdem eine erfolgreiche Saison hingelegt“, zeigte sich Glatzel dennoch zufrieden.
arpRedaktionsbüro Patrick Holzer