Lubner Motorsport ist mit zwei Autos in der neuen Division für 2-Turbo Fronttriebler am Start
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Jürgen Bender wagt 2024 den nächsten Angriff auf den Titel
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Schon vor Jahresende hat sich Johannes Kreuer wieder eingeschrieben
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10.01.2025 · 

Nach einer insgesamt erfolgreichen Saison blickt Rolf Krepschik im Interview zurück und auf das, was das Jahr für die STT bringen wird. Das Preisgeld bleibt hier bestehen und für frontgetriebene Fahrzeuge wird es eine eigene Division geben.
 
Mit einem spannenden Finale endete die Saison traditionell in der Eifel. Wie hat dir das Finale in der Eifel gefallen?
Mit der doppelten Punktevergabe in beiden Rennen der letzten Veranstaltung bleibt es halt immer spannend bis zum Schluss. Hier spielt Ausdauer, Zuverlässigkeit und Glück eine große Rolle.
 
Mit Tudor Tudurachi, beim letzten Rennen erst 16 Jahre jung, hat die STT den jüngsten Meister der Seriengeschichte bekommen. Überraschend für dich?
Ja, irgendwie schon, in dem Alter macht man schon mal den einen oder anderen Fehler, aber diese hielten sich sehr in Grenzen. Der direkte Wettbewerb löste sich leider mit Luca Link und später auch Bastian Hein aus verschiedenen Gründen auf, was die Punkteausbeute etwas erleichterte. Das soll aber keinesfalls seine Leistung und Performance schmälern. Für sein Alter ist er schon sehr gereift und auch keinesfalls ängstlich. Sein Überholvorgang in Spa nach der Eau Rouge über die Wiese, brachte ihm zwar eine 10 Sekunden Strafe ein, aber letztlich den Sieg und viel Respekt.
 
Vizemeister wurde mit Jürgen Bender ein „alter Hase“ – im Grunde fast 4mal älter. Macht auch diese Mischung aus Jung und, nennen wir es „Erfahren“, die STT aus?
Da mir der direkte Wettbewerb in der Division 1 etwas geringer erschien, war Jürgen Bender einer meiner Mitfavoriten. Nur läuft halt manchmal nicht alles rund und im letzten wichtigen Rennen der Saison dann gar nichts mehr. Auch wenn es bei einem Sieg wohl doch nur der zweite Platz geworden wäre, ist es halt Pech wenn die Technik streikt. Trotz Ausfall reichte sein Vorsprung zum Vizemeister.
 
Am Ende ging der Konkurrenz die Puste aus. Glatzel, Baude – beide mit Problemen. Am Ende sicherte sich mit Johannes Kreuer ein beständiger Punktesammler und langjähriger Starter Platz drei. Viele dürften sich mit ihm gefreut haben, du auch?
Du nennst den Namen Baude, ja der Lucas, auch einer meiner heimlichen Favoriten und auch hier zeigt sich mehr als deutlich, wenn die Technik nicht mitmacht, hast du keine Chance. Zum guten Schluss wirft er seinen Mini dann noch nach einem Fahrfehler von der Strecke und das war‘s dann. Der Name Kreuer macht ja schon viele Jahre in der STT von sich reden. Ein außergewöhnliches Rennfahrzeug mit super moderner Technik, gemischt mit einem erfahrenen Rennfahrer, welcher fast ausnahmslos punktet. Ich gönne es ihm von ganzem Herzen.
 
Hat dich sonst noch jemand in diesem Jahr überrascht?
Ja, der Ralf Glatzel. Zurück gewechselt vom Heck- zum Fronttriebler  und schon mischt er nach wirklich kurzer Eingewöhnung ganz vorne mit und kann sogar in Assen die Division gewinnen und den 3. Gesamtplatz einfahren.
Erfreulich war im Gegensatz zu 2023 der Zuwachs in der Division 4. Eine gute Entwicklung und Einstiegsmöglichkeit in die STT?
Auf jeden Fall, hier kann man wirklich noch zu Einsteigerkursen eine Rennsaison bestreiten. Wo andere von sechsstelligen Summen sprechen, geht es in der Division 4 noch für weit unter 50.000,- Euro und das mit einem Mietfahrzeug. Mit einem eigenen Rennauto sicher noch wesentlich preiswerter. Hoffen wir, dass das so bleibt. denn die „Kleinen“ mit den „Großen“, das war immer unser Aushängeschild, ebenso wie Jung gegen Alt, okay, tauschen wir Alt gegen Erfahren aus. Zudem werden wir auch wieder versuchen junge Leute zu unterstützen, aber hier arbeiten wir noch dran. 
 
Sportlich war die Saison meist sehr unterhaltsam – fünf verschiedene Gesamtsieger sprechen auch dafür. Wie lautet hier dein Fazit?
Besser kann es ja kaum sein, wir hatten vor einigen Jahren einen Dauersieger. Das ist sicher auf Dauer nicht die Lösung.
 
Nachdem es im Januar noch schleppend mit den Starterzahlen losging, haben diese sich gegenüber 2023 noch einmal gesteigert. Hätte dir das jemand im Januar erzählt, wären deine Nächte wohl entspannter gewesen. Wie zufrieden bist du mit dieser Entwicklung?
Ja das stimmt, die Zeit zwischen November und April ist einfach grausam. Du weißt nicht, wo du stehst, hast einen Terminkalender erstellt, bei den Veranstaltern verbindlich zugesagt und weißt natürlich auch, welche Summen hier im nächsten Jahr fällig werden. Es gibt halt von Jahr zu Jahr  immer wieder Überraschungen. Die Basis sind die eingeschriebenen Teilnehmer, welche letztlich erforderlich sind, um wirtschaftlich zu überleben. Aber das ist Spitz auf Knopf genäht und schon fast etwas fahrlässig. Die Sicherheit bringen dann die Gaststarter, mal mehr mal weniger, aber die sind auch schon mit einer gewissen Menge fest einkalkuliert.
 
Auffällig ist, dass viele Serien gerade bei den großen Autos Starter verloren haben. Durch viele Gaststarter konnte sich die STT gegen diesen Trend stemmen.
Keine Ahnung ob wir da etwas besser gemacht haben. Die Gaststarter haben uns da den „Allerwertesten“ gerettet. Viele Teilnehmer haben plötzlich andere Interessen, sehen auch den Urlaub mit der Familie im Vordergrund und schreiben sich deshalb nicht verpflichtend ein, sondern kommen wann es gerade so passt oder auch zu einer besonderen Rennstrecke, welche sie mögen. Das wird auch so bleiben, denn in dieser Kategorie spielt unser Preisgeld von 20.000,- Euro eine eher untergeordnete Rolle. 
 
Wird es Änderungen im Reglement geben? Erzähle einmal kurz und knapp, was 2025 neu ist?
Wir müssen handeln, sonst bekommen wir keinen Zuwachs, eher Abgänge. Betroffen sind die frontgetriebenen Fahrzeuge, nennen wir sie mal TCR Fahrzeuge. Das Leistungsgewicht ist deutlich höher als in den GT4 Fahrzeugen, deshalb haben sie nicht wirklich eine reelle Chance auf den Sieg und deshalb werden wir splitten. Im nächsten Jahr wird es nach gleichen Vorgaben wieder eine Division 2 geben, aber eine neue Division 3, in der frontgetriebene Fahrzeuge bis 2 Liter Hubraum ihr Zuhause finden. Die Porsche der Baureihe 997 und 991 oder früher, ohne „R“ oder Turbo,  welche vorher hier am Start waren, bekommen eine neue Division 5. 
 
Preisgeld, Kosten, Reifenpartner – wie sieht es hier für 2025 aus?
Das Preisgeld wird in gleicher Form und Höhe weiter ausgeschrieben. Bei den Kosten mussten wir nach zwei Jahren Konstanz moderat erhöhen und beim Reifenpartner freuen wir uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit Michelin und der Service Crew Knüttel. Für mich persönlich und auch für meine Mitarbeiter ist die offizielle Zusage vom ADAC, für weitere, mindestens zwei Jahre, im Racing Weekend dabei zu sein, ganz wichtig. Das bedeutet Planungssicherheit und Veranstaltungen in einer bekannten und vertraulichen Umgebung.
 
Ansonsten konnte man auch sehr früh einen Terminkalender verabschieden. Wie gefällt dir der Kalender für 2025?
Auch hier kommt der ADAC wieder auf den Plan, nach Anfängen mit der DTM Übernahme stehen nun die Termine sehr viel früher fest. Alles aus einer Hand ist sicher nicht einfach zu kombinieren, aber in diesem Fall für uns sehr hilfreich. Wir konnten uns aus 8 ADAC Racing Weekends unsere 6 Veranstaltungen aussuchen. Assen ist aus dem Kalender verschwunden, was mir persönlich sehr leid tut, ist nämlich eine der besten, schnellsten und saubersten Rennstrecke die ich kenne, dafür ist der Red Bull Ring in der Steiermark dazu gekommen.  Aus Fahrersicht wahrscheinlich die bessere Alternative, hier wird Formel 1 gefahren und das hat eben auch einen höheren Stellenwert. Ebenso in Spa, wo wir allerdings einiges verbessern müssen, es lief nicht alles nach Wunsch in diesem Jahr. Besonders die Rennleitung macht uns hier zu schaffen, da werden manchmal  3 Sprachen gesprochen. Das werden wir aber aller Wahrscheinlichkeit mit einem erfahrenen Race Direktor in der Zukunft verbessern.
 
Gibt es eine Veranstaltung, auf die du dich besonders freust?
Ganz speziell freue ich mich auf die Nürburgring Veranstaltung im Juni. Dort wird noch einmal die Lüdenscheider Rock Band „Catfish Boobie& the Beanery Criminals“,  schon vor zwei Jahren einmal erfolgreich zu Gast, auftreten und Samstagabend für ausgelassene Stimmung sorgen.
 
Das Jahr oder eher die Saison 2025 ist eine besondere. Es wird die 40. Saison der Serie sein. Du hast viele Jahre davon als Fahrer und Organisator geprägt. Etwas ganz besonderes?
Ganz ehrlich, es gibt kaum noch Fahrer aus den Gründungsjahren und deshalb hat das auch nach außen hin nichts Besonderes. Man kann sich damit schmücken, lockt aber kaum neue Teilnehmer an. Sicher hat man über die vielen Jahre einiges richtig gemacht und das zeichnet uns auch aus. Im Wesentlichen ist das die Zuverlässigkeit in Verbindung mit Bodenständigkeit. Das was Udo Lohmann und Werner Aichinger mal gegründet haben, damals von der ersten Stunde an schon mit GT-Fahrzeugen im Starterfeld, hätte eigentlich den Zusatz …. „und GT“ Trophy heißen müssen, haben wir so gut es ging am Leben gehalten und darauf sind wir stolz.
 
Im letzten Jahr gab es schon ein Konzept für Neueinsteiger. Wird es wieder so etwas in der Form geben?
Gut dass Du es ansprichst, ja, außer den geplanten Förderungen für junge Leute, woran wir noch arbeiten, wird es wieder eine Ausschreibung in Form eines Bulletin geben, in dem genau beschrieben ist, wie es funktioniert. In Kurzform, die beiden ersten Veranstaltungen in Hockenheim und auf dem Nürburgring kosten zusammen nur 1.500,- Euro. Wenn es dann gefällt, kann man sich noch für die Serie einschreiben und spart 2.000,- Euro. Gilt aber ausschließlich für Erstteilnehmer in der STT und bis zum 25. Lebensjahr.
 
Ist für die 40. Jubiläumssaison etwas Spezielles geplant?
Bisher ist außer dem Event am Nürburgring nichts geplant, im Vordergrund steht erst einmal die motorsportliche Saison. Wenn die gut anläuft und der finanzielle Rahmen erfüllt ist, denken wir weiter nach und nicht zu vergessen, es ist die 40. Saison, aber in 2026 feiern wir den 40. Geburtstag der Serie und bis dahin haben wir noch so manche Dinge zu bewältigen.
 

03.-05.05.2025 ADAC Racing Weekend Hockenheim (D)
27.-29.06.2025 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)
12./13.07.2025 ADAC Racing Weekend Red Bull Ring (A)
02./03.08.2025 ADAC Racing Weekend Oschersleben (D)
29.-31.08.2025 ADAC Racing Weekend Spa-Francorchamps (B)
17.-19.10.2025 ADAC Racing Weekend Nürburgring (D)

 

Spezial Tourenwagen Trophy

1. Tudor Tudurachi 270,15 Punkte
2. Jürgen Bender 226,45 Punkte
3. Johannes Kreuer 216,45 Punkte
4. Ralf Glatzel 178,70  Punkte
5. Lucas Baude 176,30 Punkte